Wasserkreislauf

 


Bild des Wasserkreislaufes
Auf dem überwiegenden Teil der Erde ist die durchschnittliche Lufttemperatur so hoch, daß das Wasser in flüssiger Form auftritt. Nur in höheren Breiten in Richtung zu den beiden Polen und in größeren Höhen ist ziemlich viel Wasser in Form von Eis zu finden. Abgesehen davon ist ein geringer Teil des Wasservorrats der Erde gasförmig in der Atmosphäre enthalten. Der weitaus größte Teil befindet sich jedoch flüssig in den Weltmeeren.

Jährlich verdunstet auf der Erde eine gewaltige Menge Wasser. Dies geschieht hauptsächlich in den Tropen und über den Meeren. Ein Teil dieses Wassers fällt als Regen oder Schnee auf die Kontinente, erreicht die Flüsse und durch sie wieder die Meere. Ein anderer Teil wird vom Pflanzenkleid aufgefangen und geht dem Abfluß verloren. Dieser Vorgang wird Interzeption genannt. Die durch die Interzeption dem Abfluß vorenthaltenen Wassermengen sind beachtlich. Man unterscheidet zwei Wasserkreisläufe. Im kleinen Kreislauf kommt der Niederschlag verhältnismäßig schnell durch Verdunstung wieder in die Atmosphäre zurück und geht an anderer Stelle durch Kondensation als Regen oder Schnee nieder. Im zweiten, großen Kreislauf sind beteiligt:

  1. Der Niederschlag, der als Eis in Gletschern und Eisschollen festgelegt ist. Hier muß erst ein Tauprozeß stattfinden, bis dieses Wasser dem Kreislauf wieder zur Verfügung steht
  2. Der Niederschlag, der nicht direkt durch Verdunstung in die Atmosphäre zurückgelangt, sondern sich als Grundwasser im Boden oder Gestein ansammelt und erst nach einer gewissen Zeit die Flüsse erreicht.

Durch Speicherung und Verzögerung des Abflusses regelt das Wasser im Untergrund maßgeblich den Wasserhaushalt einer Landschaft. Daneben ist es für das Leben der Pflanzen und als Trinkwasser für den Menschen wichtig. Schätzungen haben folgende Wassermengen auf der Erde ergeben:

Das Süßwasser verteilt sich wie folgt:

Jährlich verdunsten auf den Weltmeeren 361*10³ km³ Wasser. Davon kommen als Niederschlag 324*10³ km3 in die Meere zurück. Die restlichen 37*10³ km³ gelangen als Wasserdampf in die Atmosphäre. Die Verdunstungsmenge über den Kontinenten beträgt 62*10³ km³. 99*10³ km³ gehen jährlich als Regen oder Schnee über ihnen nieder. Die jährlich in die Meere zurückfliessende Wassermenge beträgt 37*10³ km³, was genau der über ihnen verdunsteten Wassermenge entspricht. Diese Darstellung zeigt nur das Ergebnis eines vielgliedrigen Umsetzungsprozesses. Der vielfältige Wechsel von Verdunstung und Niederschlag innerhalb der Meeres- und Landflähen, wie er tatsächlich abläuft kann nicht wiedergegeben werden. Anhand der klimatischen Gegebenheiten können die Ozeane als Hauptlieferanten für den Wassernachschub bezeichnet werden. Allein der Nordatlantik versorgt über fünfzig Prozent der Festlandfächen mit Wasserdampf. Weitere große Wasserdampfliefergebiete liegen ansonsten über den Äquatorialen Meeresregionen.

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