4. Holzschutzmittel (HSM)

4.4 Insektizide (Teil 2): 

Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) 2


Inhaltsverzeichnis Insektizide Teil2:


4.4.2.2. Endosulfan:

4.4.2.2.1 Allgemeines:
Systematischer Name: 6,7,8,9,10,10-Hexachlor-1,2,5a,6,9,9a-hexahydro-6,9-methano-2,4,3- benzodioxathiepin-3-oxid

Äußerst giftge Substanz. Fraß- und Kontaktgift. Sehr flüchtig. Besteht zu ca. 79% aus alpha-Endosulfan und zu 30 % aus beta-Endosulfan. Der Reinheitsgrad des technischen Produkts beträgt 90 -95 %. Die Begleitsubstanzen sind nicht bekannt. Es wird häufig in Verbindung mit TBTO (siehe Organozinnverbindungen ) unter dem Namen Mergal IB 45 und Mergal IB 50 in den Handel gebracht. Das Gift wird durch die Diels-Alder - Reaktion gewonnen.

4.4.2.2.2 Toxikologie:
Extrem toxisch. Der genaue Wirkungsmechanismus ist ziemlich unbekannt. Beeinflussung der Nervenbahnen und damit Störungen des Na(+)-Transportes und Inhibierung der ATPase werden diskutiert.
Im Gegensatz zu vielen anderen CKW keine Akkumulation in Warmblütern, da die Ausscheidung aus dem Körper schnell verläuft. Wird von Warmblütern unverändert, z.T. als Thiodandiol und das Sulfat konjugiert renal ausgeschieden. Das alpha-Endosulfan ist wesentlich giftiger und flüchtiger als das beta-Endosulfan. Die bisher in der Raumluft ermittelten Konzentrationswerte sind weitaus höher als die vom BGA festgesetzten MIK- Werte und daher als alamierend einzustufen.

Von der Verwendung endosulfanhaltiger Mittel ist daher dringend abzuraten.

4.4.2.2.3 Akute Vergiftungssymptome:
Schädigende Wirkung auf die Haut und die Schleimhaut der Luftwege und der Augen. Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Benommenheit, Desorientierung, krampfartige Anfälle, pathologische EEG-Veränderungen
4.4.2.2.4 Chronische Vergiftungssymptome:
keine Angaben
4.4.2.2.5 Physikalisch-chemische Eigenschaften:
Allgemeine Eigenschaften:

rel. Molekülmasse:
Schmelzpunkt [ grad C]:
Siedepunkt [ grad C]:
Dampfdruck (bei 20 grad C) [hPa]:
Sättigungsdampfdichte:
Löslichkeit in Wasser (20 grad C) [g/L]:

4.4.2.2.6 Grenzwerte:
Endosulfan
_______________________

MAK 100 mcg/cbm

Spitzenbegrenzung: --
_______________________


Weitere Werte: ____________________________________________________________________ Wirkstoff LD(50) NOEL ADI (Ratte, or.) [mg/kg] [mg/kg KG] [mg/kg KG/d] ___________________________________________________________________ Endosulfan 100 -- 0,0075 ___________________________________________________________________
4.4.2.2.7 Therapie (Anwendungsbeschränkungen):
- Nicht zur Anwendung im Spritz oder Sprühverfahren, ausgenommen in stationären abgeschirmten Anlagen.
- Nicht zur großflächigen Anwendung in Daueraufenthaltsräumen ooder Räumen zum Lagern von Lebensmitteln oder Futtermitteln.
- Nicht zur Anwendung bei Holz, daß in direkten Kontakt mit Lebens- oder Futtermitteln kommen kann.
4.4.2.2.8 Literatur:
[9] M. Daunderer: Umweltgifte; Kompendium der klinischen Toxikologie; Teil 3, Band 13. ecomed Verlagsgesellschaft, München 1990
[12] R. Machholz, H.J. Lewerenz (Hrsg.): Lebensmitteltoxikologie. Springer-Verlag, Berlin 1989


4.4.2.3. Toxaphen:

4.4.2.3.1 Allgemeines:
Toxaphen ist ein Substanzgemisch aus chloriertem Camphen, das zu 67 -69 % Chlor enthält.

Fraß- und Kontaktinsekticid, das durch Photochlorierung von Camphen gewonnen wird. Es stellt ein Gemisch aus bisher 177 identifizierten Verbindungen dar, von denen aber nur wenige strukturell aufgeklärt wurden. Es besitzt gegenüber anderen Insektiziden den Vorteil der Bienenungefährlichkeit, zeigt jedoch ein hohe Fischtoxizität. Die Kumulation im Fettgewebe ist geringer als beim DDT. Bei Einhaltung einer Karenzzeit (ca. 30 Tage) liegen die Rückstandwerte unter 0,5 mg/kg.

4.4.2.3.2 Toxikologie:
Aufnahme über die Haut. Wirkungsmechanismus ungeklärt.
4.4.2.3.3 Akute Vergiftungssymptome:
keine Angaben
4.4.2.3.4 Chronische Vergiftungssymptome:
bei höheren Dosen Leberschäden
4.4.2.3.5 Physikalisch-chemische Eigenschaften:
Allgemeine Eigenschaften:

rel. Molekülmasse: keine Reinsubstanz
Schmelzpunkt [ grad C]: --
Siedepunkt [ grad C]: --
Dampfdruck (bei 20 grad C) [hPa]: --

4.4.2.3.6 Grenzwerte:
Toxaphen:
____________________________
MAK nicht festgelegt

Spitzenbegrenzung: --
____________________________

Weitere Werte: __________________________________________________________________ Wirkstoff LD(50) NOEL ADI (Ratte, or.) [mg/kg] [mg/kg KG] [mg/kg KG/d] __________________________________________________________________ Toxaphen 40-120 -- -- __________________________________________________________________
4.4.2.3.7 Therapie(Anwendungsbeschränkungen):
keine Angaben
4.4.2.3.8 Literatur:
[9] M. Daunderer: Umweltgifte; Kompendium der klinischen Toxikologie; Teil 3, Band 13. ecomed Verlagsgesellschaft, München 1990 [12] R. Machholz, H.J. Lewerenz (Hrsg.): Lebensmitteltoxikologie. Springer-Verlag, Berlin 1989

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Letzte Aktualisierung:  12/1995