(Fidonet, Elektronik.ger, Jonny Dambrowski)
1. Allgemeine Eigenschaften der NiCd-Akkus.
2. Aufbau und Funktionsweise einer NiCd-Zelle.
3. Welches Elektrolyt verwendet man fuer NiCd-Zellen.
4. Warum sind neue NiCd-Akkus immer leer ?
5. Wichtige Groessen und spezielle Eingenschaften von NiCd- Akkus?
5.1. Wann und und wieso bilden sich im Akku Gase ?
5.2. Was bedeutet Lade -und Entladeschlusspannung ?
5.3. Wie hoch ist die Leerlauf- und Klemmspannung einer NiCd-Zelle?
5.4. Was bedeutet Selbstentladung und wovon haengt sie ab ?
5.5. Welche Rolle spielt die Temperatur beim Akku ?
5.6. Was hat es mit dem Memory-Effekt bei NiCd-Akkus aufsich ?
5.7. Wovon ist die Kapazitaet abhaengig ?
6.0. Durch welche Massnahmen kann man die Eigenschaften vom NiCd verbessern ?
7.0. Welche Aufgabe hat der Separator in einem NC-Akku ?
8.0. Einige technische Daten.
9.0. Welche Ladeverfahren gibt es ?
A Anhang NIMH Akkus
1. Allgemeine Eigenschaften der NiCd-Akkus
Wohl einer der Hauptvorteile von NiCd- Systemen sind vorallem lange
Lagerfaehigkeit im entladenen Zustand, sowie die Tiefentladefaehigkeit.
Man muss dies aber einschraenken, denn schaltet man mehrere NiCd-Zellen
hintereinander, dann besteht die Gefahr, dass sich nach einer Tiefentladung
eine einzelne Zelle umpolt, dazu spaeter mehr.
Natuerlich ist auch die groessere mechanische Stabilitaet und das gute
Verhaeltnis von Masse (Gewicht) zu Kapazitaet zu erwaehnen.
Nickel und Cadmium
Cadmium besitzt das Formelzeichen Cd und geheort wie Blei zu den Schwermetallen,
Daher sind alle Cd-Verbindungen sehr giftig.
Nickel besitzt das Formelzeichen Ni und gehoert ebenfalls zu den
Schwermetallen.
Praktisch verwendbare NiCd-Systeme gibt es erst seit der Jahrhundertwende.
Nachdem sich Thomas A. Edison in seinen Forschungen auf Nickel / Eisen- Systeme
konzentrierte, schuf Waldemar Jungner 1899 den ersten spaeter in Serie
gefertigten NiCd-Akku. Gasdichte NiCd- Zellen konnten erst nach 1933
hergestellt werden, nachdem A.Sassler mit seinen Forschungen die Grundlage
dafuer gelegt hat. Seinerzeit war auch schon das Prinzip der Sinterelektroden
bekannt. Der naechste Technologiesprung Mitte der 80'iger Jahre brachte dann
die Metallschaumelektrode und einige weitere Verbesserungen. Damit war es
gelungen, in den Abmessungen einer Mignonzelle eine Kapazitaet von ueber
1 Ah unterzubringen.
2. Aufbau und Funktionsweise einer NiCd-Zelle.
In einer NiCd-Zelle besteht die positive Elektrode aus Nickelhydroxid (NiO2H),
in der Regel mit einem Graphitzusatz um die Leitfaehigkeit zu verbessern. Bei
gasdichten NC-Zellen ist es heute allgemein ueblich, einen Anteil sogenannter
antipolarer Masse als Umpolschutz, meist Cadmiumhydroxid ( Cd (OH)2) hinzu-
zufuegen. Die positive Nickel-Elektrode laesst sich naemlich viel schlechter
Laden als die negative Cadmium-Elektrode. Der Zusatz von Cadmiumhydroxid bildet
eine Ladereserve, welcher die Wasserzersetzung und somit die Bindung von
Wasserstoffgas verhindert. Die Chemische Umwandlung des Wasserstoffs durch
Oxidation an der positiven Elektrode verlaeuft so langsam, das er fuer
Rekombinationszwecke in der Zelle nicht brauchbar ist. Dieser Wasserstoff-
ueberschuss, der zu einem Druckanstieg in der Zelle fuehren wuerde, nimmt die
Ladereserve auf und sorgt gleichzeitig fuer einen gewissen Umpolschutz.
Die negative Elektrode besteht aus pulverisierten Cadmiumverbindungen. Auch
hier befinden sich zur Verbesserung der elektrischen Leitfaehigkeit
eingelagerte Graphitpartikel, auch hier gibt es analog zu positiven Elektrode
eine Entlade - und Ladereserve, welche dadurch realisiert wird, dass mehr
Elektrodenmasse als eigentlich erforderlich verwendet wird. Bei Ueberladung
wird dann der gesamte Ladestrom zur Suerstoffreduktion an der negativen
Elektrode verwendet ohne dass es zu einem unzulaesisgen Druckanstieg kommt.
Trotz all dieser Massnahmen hat natuerlich die Umpolfestigkeit auch ihre
Grenzen.
In Grosserienfertigung werden die Elektrodenmaterialien in die gewuenschte
Form gepresst und dann zur mechanischen Stabilisierung mit einem feinmaschigen
Nickeldraht umgeben. Dieses leitfaehiges Nickelnetz dient auch zur
gleichmaessigen Ladungsverteilung.
3. Welches Elektrolyt verwendet man fuer NiCd-Zellen ?
In NC-Elementen dient Kalilauge (KOH) als Elektrolyt, ueblicherweise mit einer
Dichte von 1,27 kg/l. Sie kann aber auch leicht variieren. Bei hoeheren
Saeurekonzentrationen ist zwar mit hoeherer Kapazitaet zu rechnen, jedoch geht
dies sehr zu Lasten der Lebensdauer einer Zelle. Uebrigens bleibt die
Saeuredichte einer NiCd-Zelle waehrend der Ladung und Entladung ziemlich
konstant, da sich die Reaktionen an der negativen und an der positiven
Elektrode nahezu kompensieren.
4. Warum sind neue NiCd-Akkus immer leer ?
Grundsaetzlich fliesst bei jedem Akku ein Entladestrom, auch wenn dieser nicht
belastet wird. (=Selbstentladung) Akkus mit Sinterelektroden besitzen eine
deutlich hoehere Selbstentladung.
Man muss die erste Ladung (=Formatierungsladung) sehr gewissenhaft durchfuehren,
um eine hoehere Lebensdauer zu erreichen. Der Grund ist, dass bei der ersten
Ladung, sich die elektrisch aktiven Schichten an den Elektroden ausbilden.
Wuerde man den Akku geladen ausliefern, so wuerde bereits vor der Formatierung
eine gewisse Selbstantladung stattfinden. Die volle Kapazitaet erreichen
NC-Akkus erst nach 6 Lade -Entladezyklen.
5. Wichtige Groessen und spezielle Eigenschaften von NC-Akkus
5.1 Wann und wieso bilden sich im Akku Gase ?
Bei Erreichen des Ladeendzustandes werden die waessrigen Anteile des Elektrolyts
zersetzt; es entstehen (an der positiven Platte) Sauerstoff und Wasserstoff
(an der negativen Platte), die normalerweise von der Gegenelektrode absorbiert
werden. Beim Ueberladen bewirkt diese Knallgas-Erzeugung (Gasung) einen Druck-
anstieg in der Zelle, der bis zur Explosion fuehren kann. Daher sind alle
Akkus (auch die dichten Zellen) mit einem Sicherheitsventil versehen, das bei
hohen Innendruck anspricht.
5.2 Was bedeutet Lade-Entladeschlusspannung ?
Die Ladeschlusspannung ist die Klemmspannung bei voll aufgeladenem Akku
mit angeschlossenem Ladegeraet.
Sie betraegt bei NC-Zellen ca. 1.50 V.
Die Entladeschlusspannung ist der Wert der Klemmspannung die der Akku gerade
noch erreichen darf, ehe er tiefententladen wird.
Eine Tiefentladung des Akkus bedeutet immer eine Verkuerzung der Lebensdauer.
Entladeschlusspannung betraegt bei NC-Zellen ca. 0.85 V.
Ein leer werdender Akku muss also rechtzeitig nachgeladen werden. Dabei ist
darauf zu achten, dass die Nennkapazitaet niemals zu 100% entnommen wird, da hier
Schaeden auftreten.
Obwohl NiCd-Zellen recht unempfinlich gegen gelegentliche Tiefentladungen sind,
sollte die Entladeschlusspannung nie unterschritten werden. Sonst koennen
naemlich im Zellenverbund (bei Akku-Packs) einzelne Zellen bereits leer sein,
waehrend die Nachbarn noch etwas Ladung haben. Diese Nachbar-Zellen haben aber
fuer die entladene Zelle die falsche Polaritaet, so dass hier zu einem
Umpoleffekt kommen kann, der zur Zerstoerung der leergepumpten Zelle fuehren
kann.
5.3 Wie hoch ist die Leerlauf und die Klemmspannung einer NC-Zelle?
Die Leerlaufspannung einer NC-Zelle betraegt ca.1.299 V.
Die Klemmspanng ist die bei angeschlossener Last an den Klemmen liegende
Spannung.
5.4 Was bedeutet Selbstentladung und wovon haengt sie ab?
Auch ohne Belastung geht mit der Zeit ein Teil der im Akku gespeicherten
elektrischen Energie verloren. Mit steigender Temperatur nimmt dieser Effekt
stark zu. Die Ursache dafuer ist im schnellen Zerfall des hochaufgeladenen
Nickelhydroxides auf der positiven Elektrode zu suchen. Dabei wird Sauerstoff
abgespalten, der eine aequivalente Reduktion auf der negativen Elektrode
bewirkt.Zudem haben die inneren Selbstentladestroeme durch vagabundierende
Ionen eine nicht unbedeutende Wirkung. Selbstverstaendlich kann durch die
Bauform die Selbstentladung beeinflusst (aber nicht vermieden) werden.
Faustregel:
Eine Verringerung der (Lager)-Temperatur um 10 grad, halbiert die Groesse der
Selbstenladung und verdoppelt somit die moegliche Lagerfaehigkeit.
Bei tiefen Temperaturen ist die Selbstentladung vernachlaessigbar.
Reduktion= das Gegenteil von Oxidation, also Abspaltung des Sauerstoffes.
5.5 Welche Rolle spielt die Temperatur im Akku ?
Viele Eigenschaften von Akkus aendern sich mit schwankender Temperatur.
Eine Angabe von Bsp. 1Ah = 1000mAh besagt, das man bei 1/10 des Nennstromes
(100mA) rund 10 h benoetigt, um den Akku restlos auszuschoepfen. Dies ist aber
nicht erwuenscht (s.o.) Ausserdem ist die Stromausbeute sehr stark Temperatur-
abhaengig. Wie wir schon von der Schule her wissen, laufen chemische Reaktionen
bei erhoeten Temperaturen wesentlich schneller ab, das gilt auch fuer die
Selbstentladung, die in diesem Fall die verfuegbare Kapazitaet ziemlich stark
einschraenkt.
Aber auch Kaelte beeinflusst die Eigenschaften des Akkus. Kaelte bremst die
chemischen Vorgaenge im Akku, da der Ionenstrom im Elektrolyt langsamer
ablaeuft. Dies bewirkt wiederum eine Zunahme des Innenewiderstandes und
eine kleinere verfuegbare Klemmspannung.
5.6 Was hat es mit dem Memory-Effekt auf sich ?
Hierbei tritt eine Kapazitaetsminderung auf, wenn der Akku oft teilentladen
wird und dann (fachgerecht) aufgeladen wird. Man erklaert sich den Vorgang
durch eine Kristallvergroesserung des Nickelhydroxids und des Cadmiums
an den Elektroden und den damit verbundenen Oberflaechenschwund.
Dies kann bis zu einen kristallinen Kurzschluss fuehren. Durch gezieltes
Tiefentladen und dann wider fachgerechtes Aufladen kann der Akku
einigermassen wieder "fit" gemacht werden.
5.7 Wovon ist die Kapazitaet abhaengig ?
Die verfuegbare Kapazitaet in Abhaenigkeit vom Entladestrom ist stark vom
Aufbau abhaengig, wobei man die Zellengroesse als Faustkriterium nehmen kann.
Bei kleinen Zellen (300mAh) sind bei 1C gerade mal 60% verfuegbar, bei Zellen
mit 1,5Ah sind bei 1C noch 95% verfuegbar, speziellen Zellen liegen bei 1C
noch weit ueber der Nennkapazitaet. Immer noch Spitze sind die 1,7Ah-Zellen
von Sanyo (56g), die z.B. einen Strom von 65A (=38C) immerhin noch 80s lang
liefern koennen, das entspricht einer entnehmbaren Kapazitaet von 85% bei
38C.
6.0 Durch welche Massnahmen kann man die Eigenschaften einer NiCd-Zelle verbessern ?
Etwas aufwaendiger und teurer sind NiCd-Akkus mit Sinterfolien-Elektroden.
Hierbei dient ein vernickeltes Stahlgewebe als Traeger, auf welches das
Elektrodenmaterial, also NiOOH = positive Elektrode u. Cd = negative
Elektrode, staubfoermig aufgebracht wird.
Unter sehr hohen Temperaturen und Druecken sintern dann diese Stoffe zusammen
und ergeben rauhe Oberflaechen. Durch die nun sehr grosse aktive Oberflaeche,
ergeben sich folgende Eigenschaften: sehr geringen Innenwiderstand
hohe Entladestroeme und eine gute Ueberladefestigkeit, da ja durch die grosse
Oberflaeche die Gase (O und H) bei Ueberladung sich besser an den Elektroden
binden koennen. Desweiteren besitzen solche Akkus bis zu 20 % mehr Kapazitaet.
Weniger verbreitet sind Akkus mit Metallschaumelektroden.Ein selbsttragender
Metallschaum oder Metallschwamm kann zu einem Wickel geformt, vollautomatisch
zu Elektroden, verarbeitet werden.
7.0. Welche Aufgabe hat der Separator in einem NC-Akku ?
Damit die Elektroden immer einen optimalen Abstand haben, muss man sie stets
mechansich fixieren. Diese Aufgabe uebernimmt der Separator (er wird oft auch
als Scheider bezeichnet). Er beeinflusst die Zelle sehr wesentlich. Der
Separator muss einerseits die Elektroden sicher voneinander trennen, und
andererseits flexibel sein und das ueber einen grossen Temperaturbereich.
Er darf fuer den Ionenfluss nur ein sehr minimaler Widerstand sein, soll
aber gleichzeitig hochisolierend sein. Zudem darf der Separator nicht durch
Saeure oder Lauge angegriffen werden. Als Materialien eignen sich Folien
wie Vliese, Polyamid oder Polypropylen. Diese werden noch einer speziellen
Oberflaechenbehandlung unterzogen.
8.0 Einige technische Daten
Spezifische Energiedichte : 21-27 Wh/kg
elektrochemische Spannung
der Gesamtreaktion : 1.299 V
Innenwiderstand : 5m Ohm
entnommene Kapazitaet Qab
Ladewirkungsgrad nAH = : --------------------------------- = -----
zugegebene Kapazitaet Qzu
Ladewirkungsgrad : ca. 83 % - 72 %
Endladeschlusspannung : 0.85 V
Die generelle obere
Temperaturgrenze von NiCd : bei etwa 65 Grad
Dauertemperaturen ab etwa
45 Grad erfordern bereits
einen speziellen Zellenaufbau.
Unterhalb -10 Grad hat
die Zellenspannung einen
negativen Temp-Koeffizienten
Der Abfall betraegt etwa : 3mV/Grad.
9.0 Welche Ladeverfahren gibt es ?
Von : Wolfgang Klein 2:245/6807.30
14 Stunden Normalladung mit Konstantstrom: (Laden ca. 1/10 des Nennstromes)
Die Ladedauer ist lang,
teilentladene Akkus werden ueberladen und verlieren
ihre Speicherkapazitaet (Memoryeffekt),
tiefentladene Akkus werden nicht regeneriert.
Definiertes Entladen und anschliessende 14 Stunden
Normalladung:
Die Ueberladung und der Memoryeffekt werden ver-
hindert.
Die Regeneration schwacher Akkus ist maessig.
Entladen und anschliessende zeitgesteuerte Schnelladung:
Die Vorteile sind kurze Ladezeiten und bessere Re-
generation.
Wegen des unterschiedlichen Wirkungsgrades verschiedener
Akkutypen wird der Akku jedoch meist ueber- oder unterladen.
Schnelladefaehige, also teure Akkutypen sind notwendig.
Entladen und anschliessende Schnelladung mit Spannungs-
ueberwachung:
Von der Zellenspannung kann nur bedingt auf den Lade-
zustand geschlossen werden.
Zudem ist die Spannung des vollen Akkus von Typ zu Typ
unterschiedlich.
Deshalb sind die Akkus oft teils ueber- oder unterladen.
Entladen und Schnelladung mit Temperaturueberwachung:
Der Temperaturanstieg waerend der Ladung ist ein gutes
Mass fuer den Ladezustand.
Der Kontakt von Fuehler und Akku ist oft problematisch.
Entladen und Schnelladung mit Delta - Peak - Abschaltung:
Da die Zellenspannung des Akkus aufgrund des Temperatur-
anstieges sinkt, ist dies ein sehr gutes Abschaltkriterium.
Die Elektronik macht Fertiggeraete teuer, und wegen der
erforderlich hohen Ladestroeme duerfen keine Normalakkus
benutzt werden.
Entladen und Laden nach dem Reflexprinzip:
Das derzeit modernste Ladeverfahren erlaubt eine Schnell-
ladung aehnlich der Delta-Peak-Methode auch bei Normalakkus.
Kurze Entladeimpulse waehrend der Ladephase erhalten die
chemische Reaktionen in der Akkuzelle in einem guenstigen
Bereich.
Anmerkungen zum Reflexprinzip:
Das wesentliche Element des von Christie Electric Corp.
1988 patentierten Reflexverfahrens liegt darin, dass waeh-
rend eines Ladevorgangs (mit hohem Strom) periodisch fuer
eine kurze Zeit (mit einem noch hoeheren Strom) entladen
wird.
Der Sinn des Prozedur ist: Waehrend des Ladens mit hohem
Strom entstehen durch Elektrolyseprozesse kleine Sauer-
stoffblaeschen an den Elektroden. Dadurch wird die effektive
Elektrodenoberflaeche reduziert und so die Impedanz der Zelle
erhoeht. Eine erhoehte Zellenimpedanz hat aber eine geringere
Ladeeffektivitaet und zudem eine hoehere Temperatur zur Folge.
Um dies zu vermeiden, ist der periodische Entladepuls vorge-
sehen. Dieser Entladepuls loest Blaeschen von den Elektroden
ab und foerdert durch den nun umgekehrten Stromfluss die Re-
kombination des Sauerstoffs an der negativen Elektrode. Die
Strategie arbeitet aber nur dann zuverlaessig, wenn die Gas-
blaeschen noch klein sind. Aus diesem Grunde erfolgt der Ent-
ladepuls etwa jede Sekunde.
Der Vorteil des Verfahrens liegt nun nicht nur im hoeheren
zulaessigen Ladestrom. Die Effektivitaet des Ladevorganges
steigert sich naemlich auch noch dadurch, dass (NiCd-typisch)
allein schon durch die Hochstromladung eine zusaetzliche
hoehere Effektivitaet erreicht wird.
Waehrend die Effektivitaet beim Reflex-Prinzip mehr als 95
prozent (bei minimaler Zellenerwaermung) erreicht, liegt
die Effektivitaet bei konventioneller C/3-Ladung bei nur
etwa 70 prozent.
Das Reflex-Prinzip setzt also mehr Energie in Ladung statt
in Gasentwicklung um.
Dass bei dieser Lademethode ein Memoryeffekt vermieden bzw.
ein bestehender Memoeffekt rueckgaengig gemacht wird (Aufbrechen
der Kristalstrukturen) braucht keiner besonderen Erwaehnung.